Wort des Jahres 2022: welches es ist und wie gewählt wurde
“Zeitenwende“ ist das Wort des Jahres 2022
Das Wort „Zeitenwende“ wurde durch die Gesellschaft für deutsche Sprache als Wort des Jahres 2022 gewählt. Basis für die Wahl war eine Rede, die Kanzler Scholz wegen des Ukraine-Kriegs hielt und die die bis dato wichtigste Rede in seiner Amtsherrschaft war. Es ging darum, dass eine neue Zeit angebrochen sei. Der Krieg wurde in der Rede von Olaf Scholz als Bedrohung für die europäische Nachkriegsordnung beschrieben. Bedingt durch den Konflikt müsse sich die Wirtschafts- und Energiepolitik Deutschlands neu ausrichten, erklärte die Gesellschaft für deutsche Sprache die Wahl des so bedeutsamen Wortes des Jahres 2022. Bei vielen Menschen habe auch eine emotionale Wende stattgefunden, viele Menschen leiden seither unter der Angst einer Ausweitung des Krieges und davor, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte. Die Sorge wegen eines Atomkriegs war gerade zu Beginn des Ukraine-Konflikts allgegenwärtig. Scholz sprach auch aus diesem Grund von einer „Zeitenwende“ – immerhin sollte es in Europa nie wieder einen Krieg geben.
Prägende Begriffe werden zum Wort des Jahres
Viele Menschen fragen sich, wie das Wort des Jahres wohl bestimmt werden könne. Die Erklärung ist einfach: Eine Jury aus Sprachwissenschaftlern und Sprachwissenschaftlerinnen sucht zehn Wörter aus, die aus Medien, Einsendungen von Bürgern und anderen Quellen stammen. Diese zehn Begriffe werden auf eine Rankingliste gesetzt.
Die Begriffe müssen bestimmte Bedingungen erfüllen:
- besondere Bedeutung für das wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Leben
- Relevanz für das jeweilige Jahr
- sprachlich besonders auffällig, häufig verwendet oder anderweitig bestimmend
Es ist nicht wichtig, wie oft das jeweilige Wort unter den Einsendungen vorkommt, sondern vielmehr, welche gesellschaftliche oder politische Bedeutung es hat. Bedeutsamkeit ist daher wichtiger als Popularität, um zum Wort des Jahres gekürt zu werde.
Um das Wort des Jahres 2022 zu wählen, wurde aus über 2000 Einsendungen eine Rankingliste erstellt. Der erste Platz war mit „Zeitenwende“ rasch belegt, auf Platz zwei folgte der Passus „Krieg um Frieden“.
Der dritte Platz wurde durch die „Gaspreisbremse“ dargestellt. Im Jahr davor war der „Wellenbrecher“ das Wort des Jahres. Gemeint war damals die Gesamtheit aller Schutzmaßnahmen, die den weiteren Ausbruch der Corona-Erkrankungen verhindern sollte. Die wechselnden Infektionslagen wurden als Wellen bezeichnet, daher die Idee zum „Wellenbrecher“.