Nachdem eine Gruppe von Kindern in Kandern einen vermeintlich gefundenen Böller angezündet hatte, explodierte dieser in der Hand eines Jungen. Fünf Kinder wurden bei dem Vorfall verletzt und mussten medizinisch versorgt werden. Glücklicherweise konnten sie mittlerweile wieder nach Hause entlassen werden und sind auf dem Weg der Besserung.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Verletzte Kinder bei Silvesterknaller-Explosion
Explosion eines gefundenen Silvesterböllers verletzt fünf Kinder
Augenverletzung befürchtet bei Verletzungen im Gesicht
Ein Mädchen wurde im Gesicht verletzt und es gab den Verdacht, dass sie auch eine Augenverletzung erlitten hatte. Die Schwere der Verletzungen führte dazu, dass sie und eine Begleitperson mit dem Rettungshubschrauber in die Uni-Klinik Freiburg geflogen wurden. Die drei anderen beteiligten Kinder wurden zur Untersuchung in die Kinderklinik gebracht. Alle fünf Kinder wurden später wieder nach Hause entlassen. Der Vorfall wird derzeit von der Polizei von Kandern untersucht.
Verletzungen durch Feuerwerk: Die größten Risiken
Feuerwerk ist ein wichtiger Bestandteil vieler Silvesterfeiern, aber es ist auch eine gefährliche Aktivität. Die häufigsten Verletzungen, die durch Feuerwerk verursacht werden, sind Verbrennungen an den Händen, Knalltraumata und verletzte Hornhaut. Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und sicherzustellen, dass Feuerwerk nur von geschulten Personen gezündet wird.
Handverletzungen durch Feuerwerk sind häufig.
Die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel sind für viele Menschen ein wichtiger Teil des Jahresabschlusses. Doch leider gibt es jedes Jahr auch zahlreiche Verletzungen, insbesondere im Zusammenhang mit Feuerwerk. Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie werden in der Silvesternacht in jedem deutschen Großstadtkrankenhaus etwa 50 bis 60 schwere Handverletzungen behandelt. Es wird erwartet, dass die Zahlen in diesem Jahr ähnlich ausfallen werden. Die meisten Betroffenen sind Männer im Alter von 15 bis 30 oder 50 bis 60 Jahren, und die häufigsten Verletzungen sind Verbrennungen sowie abgetrennte Finger oder Fingerglieder.
Einschränkungen im manuellen Geschick bleiben
Feuerwerkskörper sind oft mit schwerwiegenden Handverletzungen verbunden, die die Lebensqualität der Betroffenen langfristig beeinträchtigen können. Dr. Walter Schäfer, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Oberberg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, erläutert, dass medizinische Eingriffe wie Operationen zwar helfen können, jedoch oft nicht vollständig zur Heilung führen. Die Betroffenen müssen oft mit Einschränkungen im Bereich des Greifens, Haltens oder des Tastsinns leben, die ihren Alltag beeinträchtigen können.
„Finger und Hand können bei Gewebeschäden dauerhaft beschädigt werden.“
Feuerwerkskörper gehören zu Silvester wie das Bleigießen und das Anstoßen mit Sekt. Doch der Umgang mit diesen Knallern birgt auch erhebliche Risiken, warnt Prof. Joachim Windolf von der Universitätsklinik Düsseldorf. Insbesondere die Gewebeschäden durch den Explosionsdruck können sich schleichend entwickeln und sind oft nicht sofort erkennbar. Ohne Behandlung kann es zu einer zusätzlichen Druckerhöhung kommen, die die Durchblutung der Hand beeinträchtigt und irreparable Schäden an den Fingern verursacht.
Knalltrauma an Silvester: Eine Nacht voller Feuerwerk und Böller kann schnell zum Albtraum für das Gehör werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie erleiden jedes Jahr etwa 8000 Menschen durch Feuerwerkskörper Verletzungen des Innenohrs. Ein Knalltrauma kann schwerwiegende Folgen haben, wie beispielsweise Ohrgeräusche oder sogar einen Hörverlust.
Hohe Schallenergie kann das Innenohr beeinträchtigen.
Gefahren von Silvesterfeuerwerken: Schäden durch Schallenergie
Letztendlich taub werden
Wenn Betroffene nach einem lauten Knall plötzlich nichts mehr hören können und unter unangenehmen Ohrgeräuschen leiden, kann dies auf ein Knalltrauma hinweisen. Solche Verletzungen können zu schweren Schäden im Gehör führen, einschließlich einer dauerhaften Ertaubung. Es ist daher wichtig, bei Verdacht auf ein Knalltrauma schnell zu handeln und ärztliche Hilfe zu suchen, um mögliche Schäden zu minimieren.
Hörstörungen können eine Vielzahl von Ursachen haben, und wenn sie anhalten, sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen. Eine Therapieoption ist eine Infusionsbehandlung mit Kortison über mehrere Tage. Eine weitere Option ist die hyperbare Sauerstofftherapie, bei der Patienten unter erhöhtem Druck reinen Sauerstoff atmen. Es ist wichtig, dass eine solche Therapie rechtzeitig eingeleitet wird, um dauerhafte Schäden an den Ohren zu vermeiden.
Der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte empfiehlt, beim Feiern an Silvester einen Hörschutz zu tragen, um das Gehör zu schützen. Je nach Schutzwirkung können Stöpsel oder Kapseln die Schallstärke um bis zu 40 Dezibel verringern. Wer in einer Umgebung steht, in der unkontrolliert Knallkörper gezündet werden und keinen Hörschutz dabei hat, kann auch ein Stück Taschentuch oder ähnliches ins Ohr stecken, um zumindest etwas Schutz zu gewährleisten.
Gefahr für die Augen: Silvesterkracher richtig handhaben
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hat eine Umfrage zum Thema Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper an Silvester 2016/17 durchgeführt. Insgesamt haben 41 Augenkliniken 350 Fälle von Verletzungen gemeldet. Die Umfrage zeigt, dass Feuerwerkskörper eine erhebliche Gefahr für die Augen darstellen, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Es ist wichtig, dass Erwachsene ihre Verantwortung wahrnehmen und ihre Kinder vor den Gefahren von Feuerwerkskörpern schützen.
Eine alarmierende Zahl von jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren hat bei der Feier von Silvester Verletzungen erlitten. Laut Prof. Hansjürgen Agostini von der Klinik für Augenheilkunde am Uniklinikum Freiburg haben sich mehr als die Hälfte der betroffenen Kinder nicht selbst an dem Feuerwerkskörper zu schaffen gemacht, der die Verletzungen verursacht hat. Eine traurige Tatsache, die zeigt, wie leichtsinnig einige Erwachsene mit Feuerwerkskörpern umgehen. Etwa ein Viertel der Patienten musste schwere Verletzungen an Horn-, Bindehaut oder Augenlid erleiden. In zehn Prozent der Fälle ist sogar mit einem Sehverlust zu rechnen.
Schaden droht auch Unbeteiligten mit hoher Wahrscheinlichkeit
Eine Studie unter der Leitung von Dr. Ameli Gabel-Pfisterer vom Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam ergab, dass die Anzahl verletzter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener durch Feuerwerkskörper in Deutschland mit den Ergebnissen internationaler Studien vergleichbar ist. Besonders alarmierend sei jedoch das hohe Risiko, als unbeteiligter Zuschauer oder Passant getroffen zu werden. Aus diesem Grund empfiehlt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), das Abbrennen von Feuerwerkskörpern ausschließlich ausgebildeten Pyrotechnikern zu überlassen. Wer dennoch nicht auf das Knallen verzichten wolle, sollte unbedingt eine Schutzbrille tragen.